Das war mal wieder einen Ausflug wert: 10 Kinder der Groß-Umstädter Waldkindergartengruppe waren am Montag, 30. Oktober, in den Gruberhof nach Groß-Umstadt gekommen, um zu erleben, wie aus frischen Äpfeln leckerer Most entsteht.

Natürlich kennen die Kinder Apfelsaft aus der Flasche, wie der 1. Vorsitzende des Museumsvereins, Reiner Michaelis, bei der Begrüßung erfuhr. Und Äpfel haben die Kinder auch schon viele gegessen. Aber wie aus ca. 60 kg frischem Obst mehr als drei Eimer voll süßer Most entsteht – das zu erkunden waren sie gekommen, und es wurde ein ausgefüllter Vormittag.

Auf Einladung und Initiative des ´Rotary Clubs Ingelheim-International´, dessen Mitglieder den Waldkindergarten angesprochen und die ganze Aktion mit 7 Kisten Äpfeln, leckerem Blechkuchen und einer Fotodokumentation unterstützt haben, bot sich für die Kinder die einmalige Gelegenheit, sich mal ganz ausführlich der traditionellen Kelterei zu widmen und das leckere Ergebnis, den frischen Most, zu trinken und noch einen kleinen Vorrat mitzunehmen.

Vom Museumsverein waren drei Mitglieder vor Ort, die alles vorbereitet und die Abläufe begleitet haben. Nach der Begrüßung begann die Gruppe mit dem Reinigen der Äpfel in einer Waschtrommel, die mit einer Handkurbel zu bedienen war. Mit viel Eifer haben die Kinder selbst Hand angelegt und dann gemeinsam die gewaschenen Früchte in die Obstmühle gelegt, bei der es erneut hieß: es muss gekurbelt werden! Die schon safttropfenden Apfelstückchen füllten rasch einen ganzen Korb, dessen Inhalt dann in die Presse kam. Und noch ohne die Spindel zu bedienen, sammelte sich erster Saft im Eimer. Dank einer Hebelverängerung konnten auch die Kinder an der Spindel drehen und sich selbstwirksam als Apfelsafterzeuger erleben. Der langsam steigende Druck ließ den Most fließen … und nur mit gutem Zureden konnten die Erzieherinnen verhindern, dass viele kleine Finger in den Saftfluss griffen.

Nach getaner Arbeit wurde erst mal ausgiebig gefrühstückt. Der frische Streuselkuchen, den die erwachsenen Gäste mitgebracht hatten, war eine willkommene Ergänzung. Bevors zurück in den Wald ging, erhielten alle Kinder einen Becher vom süßen Most, der Rest wurde in die Trinkflaschen bzw. in Kanister abgefüllt und in die Unterkunft im Steinbruch mitgenommen.

Mehr als zufrieden waren auch alle Erwachsenen:

• Die Erzieherinnen und die Begleitpersonen vom Waldkindergarten weil sie „ihren Kindern“ einen abwechslungsreichen, inspirierenden und kurzweiligen Vormittag haben bieten können,

• die zwei Repräsentanten vom Rotary-Club, weil sie einmal mehr eines ihrer Mottos: „Gesunde Kids – fit fürs Leben“ (Ziele: Ernährung, Bewegung, Persönlichkeitsbildung), bestens realisiert sahen,

• und das Team vom Museumsverein, weil das Equipment kurz vor dem Kelterfest des Vereins ohnehin schon aufgebaut war. Und, so der 1. Vorsitzende, „wenn es uns gelingt, Kindern, Jugendlichen aber auch jungen Eltern deutlich zu machen, dass unsere Produkte eben nicht im Supermarktregal „wachsen“, sondern aufwändige und natürlich-gesunde Verfahren und Arbeitsschritte zur Herstellung nötig sind, dann hat das Museum einen wesentlichen Teil seiner Aufgaben erfüllt.“