Das Museum

Nachdem der Ankauf des Gruberhofes durch die Stadt 1986 beschlossen war, öffnete an Ostern 1987 der Umstädter Museums- u. Geschichtsverein als Träger das Museum zum ersten Mal. Bis dahin waren die Ausstellungen von 1985 und 1986 geduldete Veranstaltungen der damaligen Besitzer Familie Pralle.

Von einem großen Innenhof aus sind die verschiedenen Abteilungen des Museums einzeln zu betreten. Zunächst erhält man einen ausgezeichneten Überblick über Handwerkszweige, die früher in Groß-Umstadt ansässig waren: Wagnerei, Schreinerei, Spenglerei, Sattlerei, Schumacher und Schmiede. Aufgebaut sind eine Waschküche sowie eine Futterküche. Ein besonderer Anziehungspunkt, weil sonst nur selten zu bewundern, ist eine Drogerie, wie sie in den 20er Jahren bis nach dem Krieg eingerichtet war.

In einer großen Scheune wird ein Überblick über diverse landwirtschaftliche Geräte gegeben. Breiten Raum nimmt daneben die Weinverarbeitung ein. Die Rebsorten werden erläutert, die Pressen geben ein anschauliches Bild des Kelterns, eine Küferwerkstatt verdeutlicht die Herstellung der notwendigen Fässer. Hinzu kommt der obligatorische Umstädter Weinkeller.

Aber nicht nur der Wein spielte früher in Groß-Umstadt eine große Rolle. Mehrere Brauereien hatten ihren Sitz in der Stadt. In einem Modell wird die Funktionsweise der Brauerei Brenner erläutert.

Sehr gut können die Gegensätze zwischen Gesindewohnung und Bürgerwohnung studiert werden. Im Obergeschoß des Nebengebäudes ist eine komplette Gesindewohnung eingerichtet, wobei auch die Zinkbadewanne nicht fehlt. Im Wohnhaus dagegen erwartet den Besucher eine aus Heubach stammende komplette Einrichtung einer Bürgerwohnung.

Auf die reichhaltige Geschichte wird in zahlreichen Vitrinen in der archäologischen Abteilung eingegangen. Steinzeitliche Funde, römische Ausgrabungsstücke und ein fränkischer Krieger deuten davon, ebenso wie das Umstädter Richtschwert (um 1600).

In einem kleinen Aufenthaltsraum kann der Besucher eine Tasse Kaffe trinken. Dort finden auch Weinproben nach Voranmeldung statt. Schließlich wird zu besonderen Gelegenheiten das im noch funktionsfähigen Backhaus selbst gebackene Brot angeboten. Zu bestimmten Anlässen demonstrieren Handwerker ihr Können.