Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein legt zum 1. Todestag von Georg Brenner ein Buch vor, das ihm selbst im hohen Alter noch eine Herzensangelegenheit war. Er hatte den Verein und seine „Umstädter-Runde“ noch zu Lebzeiten gebeten, eine Reihe von Geschichten zu veröffentlichen, die er gesammelt hatte und von denen er wollte, „dass die Umstädter sie erfahren“ … Mit der Herausgabe ist rechtzeitig vor Weihnachten zu rechnen, näheres zum Preis und den Verkaufsstellen erfolgt rechtzeitig.

Zustande gekommen ist nach der Corona-Zeit auch wieder eine Vortragsreihe zur Umstädter Geschichte:
• 31.10.2023 – Antje Vollmer: „Der Schinderhannes und seine Spießgesellen“
• 21.11.2023 – Norbert Kottmann: „Der Traum vom Turm – Johannes Fuhrer, Groß-Umstadt, der Kölner Dom und die hohen Kirchtürme Europas“
• 23.1.2024 – Rosi Haus: „Hexenverfolgung im Dieburger Land“
• 20.2.2024 – Gisela Menge: „Die Bismarckstraße“ (heute: Carlo-Mierendorff-Straße)
• 19.3.2024 – Larissa Anton: Filmabend – Geschichten und Legenden aus dem Odenwald

Die Vorträge finden immer an einem Dienstag, jeweils um 19 Uhr im Kuhstall des Gruberhofes statt. Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein weist ausdrücklich darauf hin und bittet um Verständnis, dass der Kuhstall max. 50 Plätze bietet und bei großer Nachfrage nicht alle Interessenten eingelassen werden können.

„Der Schinderhannes und seine Spießgesellen“
Die Referentin des ersten Vortrages am Di., 31.10.2023, Antje Vollmer, ist gräflich-erbach-erbach´sche Archivarin und hat das Leben des Schinderhannes auf Grund von Akten und Prozessprotokollen beleuchtet und dabei ausdrücklich auf die Verwendung zahlreicher, nicht nachweisbarer, Legenden verzichtet. Auch Umstadt taucht in den Dokumenten mehrmals auf, die Besucher dürfen also gespannt sein, in welcher Weise er und die Seinen vor Ort und in der Region gewirkt hat.

Es gibt kaum einen Räuberhauptmann, der durch die Geschichten, die um ihn gesponnen wurden, derart überhöht wurde, wie der Schinderhannes. Doch wer war er wirklich? Ist er wirklich ein deutscher Robin Hood gewesen, der es den Reichen nahm und den Armen gab? Oder war er am Ende doch auch nur ein gemeiner Räuber? War er wirklich im Odenwald „unterwegs“, und hauste er in der Höhle „Hohler Stein“ in Würzberg?

Am 21. November 1803 fand in Mainz die Hinrichtung von 20 Räubern statt – es handelte sich um Johannes Bückler, genannt der Schinderhannes, und 19 seiner „Spießgesellen“. Doch die Guillotine konnte nur ihr Leben beenden, die Legende lebte weiter.

Eintritt für die Vorträge wird nicht erhoben, freiwillige Spenden für die vielfältigen Aufgaben des Museums- und Geschichtsvereins sind willkommen.