Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein lädt sehr herzlich ein zu seinem 2. Vortrag im Winterhalbjahr. Nachdem am 31.10.2023 Antje Vollmer über: „Der Schinderhannes und seine Spießgesellen“ referierte, wird Norbert Kottmann am Di. 21.11. um 19 Uhr einen Lichtbildervortrag präsentieren, der sich mit „Johannes Fuhrer, Groß-Umstadt, dem Kölner Dom und den hohen Kirchtürmen von Europa“ befasst.

Als nach über 600 Jahren am 15. Oktober 1880 der Kölner Dom endlich vollendet war, feierte das groß und einig gewordene Deutsche Reich ihn fast wie ein nationales Denkmal. Mit Hilfe Preußen gelang etwas, was zuvor schier unmöglich erschien. Die Vollendung einer der größten gotischen Kathedralen Europas. Einen wesentlichen Beitrag für diese Vollendung des Kölner Doms leistete der Umstädter Zimmermann Johannes Fuhrer. Als um 1810 inmitten der Zeit der Romantik mit ihrer Idealisierung des Mittelalters, der Wunsch aufkam, doch den „Schwarzen Gesellen“ (H. Heine) am Rhein endlich fertig zubauen, begann eine fieberhafte Suche nach den originalen Bauplänen aus dem Mittelalter. Durch die widrigen Umstände der napoleonischen Kriege war der Kölner Domschatz in alle Winde zerstreut. Auf nicht mehr genau nachvollziehbaren Wege landete der größte Aufriss einer mittelalterlichen, gotischen Kathedrale auf dem Dachboden des Hotel Traube in Darmstadt. Und wie es der Zufall wollte, findet dort der Umstädter Zimmermann Johannes Fuhrer im September 1814 den Plan für den Nordturm des Kölner Doms und lieferte damit die Grundlage für bauliche Vollendung der Kathedrale.

Da aber immer wieder der Darmstädter Baumeister Georg Moller als Planfinder in der Literatur genannt wird, hat der Museums- und Geschichtsverein Gruberhof im April 2023 eine Informationstafel zu Ehren von Johannes Fuhrer an eines von ihm gebauten Häuser in der Groß-Umstädter Altstadt anbringen lassen.
Der Vortrag knüpft nun an diese Info-Tafel an und vertieft den Kontext in einem großen Bogen von den lokalen Befunden bis zur europäischen, kunstgeschichtlichen Entwicklung der Gotik.

Der Vortrag ist eine Power-Point-Präsentation von ca. 80 Minuten Länge. Anschließend gibt es Gelegenheit für Fragen, Austausch, etc. Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein weist ausdrücklich darauf hin und bittet um Verständnis, dass der „Kuhstall“ max. 50 Plätze bietet und bei großer Nachfrage nicht alle Interessenten eingelassen werden können.

Eintritt für die Vorträge wird nicht erhoben, freiwillige Spenden für die vielfältigen Aufgaben des Museums- und Geschichtsvereins sind willkommen.

Weitere Termine, jeweils dienstags um 19 Uhr:
• 23.1.2024 – Rosi Haus: „Hexenverfolgung im Dieburger Land“
• 20.2.2024 – Gisela Menge: „Die Bismarckstraße“ (heute: Carlo-Mierendorff-Straße)
• 19.3.2024 – Larissa Anton: Filmabend – Geschichten und Legenden aus dem Odenwald