Museum, Backen, Ausstellung und Livemusik!

Am Pfingstmontag, dem 29.5., um 11 Uhr öffnet das Gruberhof-Museum im Raibacher Tal 22 wieder seine Pforten und lädt Familien, Wander- oder Radlergruppen herzlich ein, das beliebte Ausflugziel zu erkunden. Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein freut sich über viele Besucher, die durch die Ausstellungsräume schlendern und sich anschauen, welche Schätze das in Südhessen einmalige Museum zu zeigen hat. Handwerk, Landwirtschaft, Stadt- und Industriegeschichte sowie Archäologie geben einen guten Einblick in die lebendige Vergangenheit von Groß-Umstadt und die Region. Die Museumsführer werden Sie gerne begleiten und Auskunft geben.

In der großen Scheune wird von Pfingstmontag bis zum Ende der Saison eine Mühlenausstellung zu sehen sein. Die hat der gastgebende Verein in enger Kooperation mit Norbert Anton vom OWK Eppertshausen zusammengestellt. Herr Anton ist u.a. zeichnerisch sehr talentiert und hat ein gutes Dutzend ehemaliger Umstädter Mühlen gezeichnet. Historische Fotos und kurze Beschreibungen zeigen auf, welch weit verbreitetes und wichtiges Handwerk das einst in ´Umstadt´ war.

Für Kinder gibt es Schäfchen in Hülle und Fülle zum wolligen Selbermachen und die beliebte Museumsrallye. Bis 10-Jährige dürfen in den Ausstellungsräumen mehrere „Musinchen“, typische Museumsmäuse, suchen und für die älteren gilt es, ganz bestimmte Objekte aufzusuchen. Zu zweit, zu dritt, … bestimmt eine tolle Tour durch die verwinkelten Ausstellungsräume, in denen es vieles zu entdecken gilt. Als Belohnung wartet eine kleine Naschtüte.

Bis zum frühen Nachmittag werden außerdem ca. 40 Brote aus dem Steinofen kommen, die selbstverständlich käuflich zu erwerben sind. Ein neu zusammengesetztes Backteam rund um den „Profi“ Thomas Schmauß weiß um die Qualität guten Handwerks und alle hoffen, dass die Premiere nach einigen Jahren Pause gut gelingt. In der Nachhitze werden dann noch 5 Blechkuchen gebacken, die rechtzeitig zur Kaffeezeit die Kuchentheke ergänzen.

Das alles ist bestens geeignet, umherzuschweifen, zu plaudern und gemütlich zu verweilen. Selbstverständlich gibt es wieder einen deftigen Mittagsimbiss: Käsevariationen, Grillbratwurst und am Nachmittag die vielfältige Kuchentheke. Grundsätzlich bietet der Verein Produkte aus der Region bzw. Kaffee aus fairem Handel an.

Für flotte Live-Musik sorgt ab 13 Uhr die Band „CrozzRock“. Fünf erfahrene Jungs – Gerold, Ronald, Harry, Hans & Jack – präsentieren erstmals im Geviert des Gruberhofes „300 Jahre“ geballte Rock Power. Nach ersten Anfängen in den 60ern und 70ern und der Schulband folgte eine endlos anmutende Zahl von Gigs in den darauffolgenden Jahrzehnten. Die Songauswahl eines fast unerschöpflichen Repertoires an Rock-Klassikern aus fünf Jahrzehnten und ein paar ganz besonderer Titel, die man seltener zu hören bekommt, umfasst viele bekannte Songs, die zum Mitsingen, Klatschen, Tanzen animieren. Mehr: https://crozz-rock.de.

Bis zum Kelterfest am 8. Oktober wird das Museum jeweils sonntags ab 14 Uhr geöffnet sein und bei freiem Eintritt zum Besuch einladen. Wer das abwechslungsreiche Jahresprogramm schon mal vorab studieren möchte, findet Einzelheiten unter http://www.gruberhof-museum.de. Gäste, die mit dem Auto kommen, sind herzlich aufgefordert, dieses z.B. auf dem Stadthallenparkplatz abzustellen, denn der benachbarte Fußballplatz steht aktuell nicht als Parkplatz zur Verfügung und der Bürgersteig sollte fairerweise tabu sein …

Museum, Tradition, Kinderprogramm und Livemusik!

Am Ostermontag, dem 10.4., um 11 Uhr öffnet das Gruberhof-Museum im Raibacher Tal 22 erstmals in diesem Jahr seine Pforten und lädt Familien, Wander- oder Radlergruppen herzlich ein, das beliebte Ausflugziel zu erkunden. Bis zum Kelterfest am 8. Oktober wird das Museum sonntags ab 14 Uhr geöffnet sein und bei freiem Eintritt zum Besuch einladen. Wer das abwechslungsreiche Jahresprogramm schon mal vorab studieren möchte, findet Einzelheiten unter http://www.gruberhof-museum.de. Gäste, die mit dem Auto kommen, sind herzlich aufgefordert, nicht auf dem Bürgersteig zu parken, der Fußballplatz steht aktuell nicht zur Verfügung.

Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein freut sich auch in diesem Jahr über viele Besucher, die durch die Ausstellungsräume schlendern und sich anschauen, welche Schätze das in Südhessen einmalige Museum zu zeigen hat. Handwerk, Landwirtschaft, Stadt- und Industriegeschichte sowie Archäologie geben einen guten Einblick in die lebendige Vergangenheit von Groß-Umstadt und die Region. Die Museumsführer werden Sie gerne begleiten und Auskunft geben. So manche Abteilung wurde ergänzt und aufgewertet – ein Rundgang lohnt allemal.

Für Kinder lautet das Programm „Allerlei aus Weiden“. Unter fachlicher Anleitung können Körbchen, Kränze, Herzen oder Weidenketten geflochten werden, ein Handwerk, das viele Jahrhunderte fast jeder beherrschte, bevor Plastikschüsseln diese Naturprodukte ersetzten. Ergänzend bietet der Verein wieder eine Museumsrallye an. Bis 10-Jährige dürfen in den Ausstellungsräumen mehrere „Musinchen“, typische Museumsmäuse, suchen und für die älteren gilt es, ganz bestimmte Objekte aufzusuchen. Zu zweit, zu dritt bestimmt eine tolle Tour durch die verwinkelten Ausstellungsräume, in denen es vieles zu entdecken gilt. Als Belohnung wartet im „Kaufmannsladen“ eine kleine Naschtüte.

Überhaupt sollte man sich Zeit nehmen, umherschweifen, plaudern und gemütlich verweilen. Selbstverständlich gibt es wieder einen deftigen Mittagsimbiss: Käsevariationen, Grillbratwurst und eine vielfältige Kuchentheke. Grundsätzlich bietet der Verein Produkte aus der Region bzw. Kaffee aus fairem Handel an.

Für flotte Live-Musik sorgt ab 13 Uhr die Band „Start The Bus“. Fünf erfahrene Jungs und ein Mädel aus und um Darmstadt – eine ehemalige Lehrerband – begeistern seit fast 20 Jahren ihr Publikum mit handgemachter Musik, fetzigen Oldies, Rock- und Pop-Cover-Songs von z.B. Big Mama Thornton, Aretha Franklin, Elvis, The Beatles aber auch Kid-Rock, Adele, Creedence Clearwater Revival, Queen und Caro Emerald.

Das war einen Ausflug wert: 15 Kinder der Groß-Umstädter Waldkindergartengruppe waren am Mittwoch, 12. Oktober, mit ihren drei Erzieherinnen in den Gruberhof gekommen, um zu erleben, wie aus frischen Äpfeln leckerer Most entsteht.

Natürlich kennen die Kinder Apfelsaft aus der Flasche, wie der 1. Vorsitzende des Museumsvereins, Reiner Michaelis, bei der Begrüßung erfuhr. Und Äpfel haben die Kinder auch schon viele gegessen. Aber wie aus ca. 90 kg frischem Obst „eimerweise“ süßer Most entsteht – das zu erkunden waren sie gekommen, und es wurde ein ausgefüllter Vormittag.

Auf Einladung und Initiative des ´Rotary E-Clubs of Rhein-Main-Neckar´, dessen Mitglieder den städtischen Waldkindergarten angesprochen und die ganze Aktion mit 4 Kisten Äpfeln, leckerem Blechkuchen und einer Fotodokumentation unterstützt haben, bot sich für die Kinder die einmalige Gelegenheit, sich mal ganz ausführlich der traditionellen Kelterei zu widmen und das leckere Ergebnis, den frischen Most, zu trinken und noch einen großen Vorrat mitzunehmen.

Vom Museumsverein waren vier Mitglieder vor Ort, die alles vorbereitet und die Abläufe begleitet haben. Nach der Begrüßung teilten sich die Kinder in 2 Gruppen, und während eine unter fachlicher Anleitung durch die Museumsräume streifte – u.a. das Schulzimmer, den Kaufmannsladen, die Bahnhofsmodelle und den „Römer“ besichtigte – begann die andere Gruppe mit dem Reinigen der Äpfel in einer Waschtrommel, die mit einer Handkurbel zu bedienen war. Mit viel Eifer haben die Kinder selbst Hand angelegt und dann gemeinsam die gewaschenen Früchte in die Obstmühle gelegt, bei der es erneut hieß: es muss gekurbelt werden! Die schon safttropfenden Apfelstückchen füllten rasch eine ganze Kiste, deren Inhalt dann in die Presse kam. Und noch ohne die Spindel zu bedienen, sammelte sich erster Saft im Eimer. Dank einer Hebelverängerung konnten auch die Kinder an der Spindel drehen und sich selbstwirksam als Apfelsafterzeuger wahrnehmen. Der langsam steigende Druck ließ den Most fließen … und nur mit gutem Zureden konnten die Erzieherinnen verhindern, dass viele kleine Finger in den Saftfluss griffen.

Nach getaner Arbeit und der Rückkehr der Museumsgruppe wurde erst mal ausgiebig gefrühstückt. Der frische Streuselkuchen, den die erwachsenen Gäste mitgebracht hatten, war eine willkommene Ergänzung – und gut gestärkt gings weiter mit getauschten Rollen. Als auch die zweite Gruppe mit dem Keltern fertig war, erhielten alle Kinder einen Becher vom süßen Most, der Rest wurde in die Trinkflaschen bzw. in Kanister abgefüllt und in die Unterkunft im Steinbruch mitgenommen. Zum Abschied haben die Kinder noch das „Herbstlied“ vorgetragen und unter heftigem Winken ging ein erlebnisreicher Vormittag zu Ende.

Mehr als zufrieden waren auch die Erwachsenen, denn für den Museumsverein war so kurz nach dem Kelterfest ohnehin noch alles am Platz. Und „wenn es uns gelingt“, so Michaelis, „Kindern, Jugendlichen aber auch jungen Eltern deutlich zu machen, dass unsere Produkte eben nicht im Supermarktregal „wachsen“, oder, um im Bild zu bleiben, der Strom nicht aus der Steckdose kommt, sondern hochwertige Verfahren und Arbeitsschritte nötig sind, dann hat das Museum einen wesentlichen Teil seiner Aufgaben erfüllt.“ Auch die vier Repräsentanten vom Rotary-Club waren begeistert, ist eines ihrer Mottos: „Gesunde Kids – fit fürs Leben“ (Ziele: Ernährung, Bewegung, Persönlichkeitsbildung) doch bestens aufgegangen – und war ganz im Sinne der pädagogischen Ausrichtung der städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen.

Hintergrund
Rotary International (https://www.rotary.org/de) ist eine weltweite Vereinigung berufstätiger Männer und Frauen (Rechtsform: NGO, aktuell ca. 1,2 Mio. Mitglieder in ca. 36.000 Clubs weltweit). Von seinen Mitgliedern werden herausragende berufliche Leistungen, persönliche Integrität, eine weltoffene Einstellung sowie die Bereitschaft zu gemeinnützigem Engagement erwartet.
Der Rotary E-Club of Rhein-Main-Neckar wurde im Okt. 2020 gegründet und ihm gehören Menschen aus 5 Bundesländern und 2 Nationen an. An der Aktion im Gruberhof waren beteiligt der Apfelspender aus Otzberg, eine Dame aus Altheim, der Präsident aus Michelstadt, der Beauftragter für den Jugenddienst aus Bad König und der Charterpräsident aus Groß-Umstadt.

Druckfrisch liegt es ab Montag, 11. April, bei derzeit rund 30 Ausgabestellen in allen Stadtteilen von Groß-Umstadt aus, das Buch mit den Lebensgeschichten von 20 Groß-Umstädter Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Finanziert durch großzügige Spendengelder von Sparkasse Dieburg, Pentac Polymer, Lionsclub und Volksbank Odenwald, und herausgegeben vom Groß-Umstädter Museums- und Geschichtsverein e.V., kostet das Heft mit 92 Seiten Umfang eine kleine „Schutzgebühr“ von 2 Euro – oder gerne auch mehr! – einfach in das bereitstehende Spendenglas gesteckt.

Die Privatinitiative rund um die Ideengeberin Karin Rogalla, zu der auch Renate Filip, Peter Ditter und Reiner Michaelis gehören, hatte sich im vergangenen Sommer auf den Weg gemacht und im Laufe des vergangenen Winterhalbjahres – „Bevor´s vergesse werd …“ – 20 Bürgerinnen und Bürger im Alter über 80 Jahre interviewt. So kamen ganz persönliche Texte zustande mit Erinnerungen, Erfahrungen, Begegnungen … keine objektive Zeitgeschichte, aber doch beeindruckende Lebensläufe.

Erhältlich ist das Buch an unten aufgeführten Stellen, erkennbar an einem kleinen Plakat und einem Spendenglas für die 2 Euro Schutzgebühr. Dieses kleine Geld soll ggf. für einen Nachdruck oder als Spende an den Gruberhof verwendet werden:
Dorndiel: Metzgereifiliale Grassau, Ortsvorsteher Karl-Heinz Dührig, ev. Kirchengemeinde
Heubach: Einkaufslädchen Frau Neuroth
Kleestadt: Bäcker Vogel, Hofladen Selzer, Ortsvorsteherin Marina Glorius, ev. Kirchengemeinde
Klein-Umstadt: Kauftreff Frau Liebscher, ev. Kirchengemeinde
Raibach: Ortsvorsteherin Claudia Harms, ev. Kirchengemeinde
Richen: Bäckerei Heberer, ev. Kirchengemeinde
Semd: Semmer Markt, Bäckerei Friedrich, Ortsvorsteher Dieter Ohl, Frauenhilfe (ev. Kirchengemeinde)
Umstadt: Umstädter Bücherkiste, Eisen Schulz, Erdbeerhof Münch, Sparkasse Dieburg, Ortsvorsteherin Miriam Mohr, Seniorentreff der Stadt, Seniorenbeirat Karin Rogalla, ev. Kirchengemeinde, kath. Kirchengemeinde
Wiebelsbach: Metzgerei Keiter, Spirituosen Otzberg Kräuterbitter, Ortsvorsteher Karl-Heinz Prochaska

Groß-Umstadt rühmt sich seines historischen Stadtbildes, seiner sehenswerten Gebäude und der Kulturgeschichte, die heute noch beim Stadtrundgang entweder imposant oder nur angedeutet im Détail zu entdecken sind. Achten Sie einmal auf die schmucken Häuser und den Häuserschmuck: Wie ist das entstanden? Warum sieht das so aus, wie es aussieht? Wer hat dort gelebt und gewirkt?

Im aktuellen Band 14 der Buchreihe „autmundisstat – Beiträge zur Geschichte“ erzählen wir u.a. die Geschichte der Bismarckstraße, heute Carlo-Mierendorff-Straße, erarbeitet und zusammengestellt von Gisela Menge. Sie schildert auf 50 reich bebilderten Seiten, warum es Ende des 18. Jahrhunderts erste Ansätze zur Öffnung der Vorstadt über die Befestigungsanlagen hinaus gab, was geschah, nachdem der Wall geschleift und die Gräben verfüllt waren. In dieser Zeit gab es erste Interessenten für eine Ansiedlung außerhalb der Mauern – doch die Besitzverhältnisse waren schwierig, auch hatten die Pächter natürlich kein Interesse an der Besiedlung des guten Ackerlandes.

Es war Zimmermann Benedikt Eldracher, der im Jahr 1812 fest entschlossen war, vor dem Dieburger Tor sein Wohnhaus zu errichten. Nach viel Hin und Her zwischen Stadt und der großherzoglichen Regierung durfte er 1817 das erste Gebäude am nördlichen Eingang zur späteren Bismarckstraße errichten, das spätere Gasthaus Eidmann. Weitere einzelne Gebäude folgten, im Jahr 1879 entstand das Amtsgerichtsgebäude auf der gegenüberliegenden Seite.

Insbesondere danach, in der Zeit von 1882 bis 1912 siedelten sich außer drei landwirtschaftlichen Anwesen überwiegend Gewerbetreibende an: Kaufleute und Händler, Handwerker und Wirte mit Werkstätten, Ladengeschäften und Cafés. Sie verbanden in ihren oft stattlichen und wohlhabend anmutenden Häusern Wohnraum und Arbeitsstätte … günstig gelegen zwischen der alten Stadt und der notwendigen Mobilität, die der Bahnhof bot.

Im Februar 1892 erwarb die Stadt die für die neue Straße benötigten Grundstücke, meist Gärten mit Obstbaumbestand, und im bereits im April genehmigte das Großherzogliche Kreisamt die projektierte Bismarckstraße. Dass sie bis 1939 nicht befestigt war, tat ihrer Bedeutung keinen Abbruch, sorgte aber über Jahrzehnte bei Anliegern und Nutzern für erheblichen Ärger und Protest. Im Jahr 1939, also 47 Jahre nach Anlage der Straße, wurde sie gepflastert.

In der Nachkriegszeit wurden alle Plätze und Straßen, deren Bezeichnung mit dem Nazi-Regime und militärischer Gesinnung belastet waren, umbenannt. So wurde aus der Bismarckstraße die Carlo-Mierendorff-Straße, in Würdigung des bekannten Widerstandskämpfers gegen das NS-Regime.

Band 14 erzählt auf 170 Seiten sechs verschiedene Geschichten. Er ist zum Preis von 16,50 € erhältlich, wie alle zuvor erschienenen Bücher zur Stadtgeschichte in der Umstädter Bücherkiste, im UmStadtBüro und HIER im Online-Shop.

Groß-Umstadt rühmt sich seines historischen Stadtbildes, seiner sehenswerten Gebäude und der Kulturgeschichte, die heute noch beim Stadtrundgang entweder imposant oder nur angedeutet im Détail zu entdecken sind. Achten Sie mal einfach auf die schmucken Häuser und den Häuserschmuck: Wie ist das entstanden? Warum sieht das so aus, wie es aussieht? Wer hat dort gelebt und gewirkt?

Der Umstädter Museumsverein arbeitet seit vielen Jahren mit dem historischen Stadtarchiv zusammen, und zahlreiche Mitglieder haben sich sehr intensiv mit der Umstädter Geschichte befasst und viele Schätze gehoben. Die sind nachzulesen in der Buchreihe „autmundisstat – Beiträge zur Geschichte“ (autmundisstat war mal der Name für Umstadt).

In der jüngsten Ausgabe erzählen wir, wie ein Zugereister, ein „Flouker“, seine Umstädter Wurzeln finde, was es mit der „Straßenspinne“ im Stadtwald auf sich hat, wie die Stadtbefestigung im 30-jährigen Krieg aussah, wie sich die Bismarckstraße zur Carlo-Mierendoff-Straße entwickelt hat, wo man „Verwehte Spuren“ des jüdischen Umstadts findet und welche Geschichte das Max-Planck-Gymnasium hat.

Folgen wir zum Beispiel Georg Brenner in den Umstädter Stadtwald: „Beinahe jeder Umstädter kennt die Stelle zwischen Rödelshäuschen und Parkplatz Zinshecke, wo 5 Wege in einem Straßenkreuz zusammenkommen – ein im Wald ungewöhnliches Bild. Die Kreuzung liegt am Klotzenberg, dort wo früher der Dorndieler Pflanzgarten war und ihm gegenüber die „Jägerbuche“ stand.

Jägerbuche mit dem OWK Groß-Umstadt um 1923

Hier begegnete und begegnet man ungezählten Wanderern, Ausflüglern, Nordic-Walkern, Radfahrern, Wallfahrern, gelegentlich auch Pferdekutschen und vielen anderen mehr, die diesen Waldbereich beleben und erleben. Das ist schon zur Römerzeit und auch in der Vorzeit so gewesen, denn seit über 2000 Jahren treffen sich an dieser Stelle alte Handels- und sogenannte ´Hohe Straßen´.

Vielleicht wären wir vor 650 Jahren, am Sonntag, 26. September 1367, an dem Wegkreuz der Altstraßen einer Gruppe von Mönchen begegnet. Denn an diesem Tag kamen sie vom Main und hatten in Mömlingen genächtigt. Zusammen mit ihrem Abt Altman vom Kloster Niederalteich passierten sie Umstadt und zogen weiter auf römischen „Hohen Straßen“ nach Ginsheim/Mainz. Von hier aus fuhren sie mit dem Schiff flussabwärts bis Köln. Und wieder waren sie auf ihre Füße angewiesen, bis sie Cambrai im Hennegau, heute Nordfrankreich, erreichten. Vier Wochen später kamen sie auf ihrer Rückreise wieder in unsere Stadt, verbrachten die Nacht wohl im Pfarrhof gegenüber der Stadtkirche. Das Wegstück nach Mömlingen und bis zum Main kannten sie schon …“

Dieser Band mit 170 Seiten – und alle zuvor erschienenen Bücher mit Umstädter Geschichte(n) – ist zum Preis von 16,50 € in der Umstädter Bücherkiste, im UmStadtBüro und HIER im Online-Shop erhältlich.

Eine sehenswerte Ausstellung über Umstädter Persönlichkeiten ist im Kuhstall des Gruberhofes zu sehen. Im Mittelpunkt stehen dabei Künstler und Erfinder, die Bürgermeister von Johann Sebastian Heyl bis Ludwig Wedel, Unternehmer sowie viele andere bedeutende Personen. Nach einigen von ihnen sind Straßen in Groß-Umstadt benannt worden: Otto Sturmfels zum Beispiel, der zu den bekanntesten Strafverteidigern der Weimarer Zeit gehörte. Als erklärter Gegner des Nationalsozialismus übte er oft freimütig Kritik an dem Gebaren der neuen Regierung. Nach dem gescheiterten Putsch gegen Hitler am 20. Juli 1944 wurde auch Otto Sturmfels verhaftet und kam zusammen mit dem früheren Darmstädter Bürgermeister Delp und dem Semder Sozialdemokraten Heinrich Reinhard in das KZ Dachau, wo er ums Leben kam.

Mit dem Thema „Reminiszenzen an Umstädter“ ist im Kuhstall des Gruberhofs eine Dokumentation entstanden, die in dieser Form bisher noch nicht zu sehen war. Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein hat dafür alte Fotografien wieder aufbereitet und viele Informationen strukturiert und gut lesbar an die Wände gebracht. Wer beispielsweise die Hofseite des Kuhstalls studiert, findet dort unter anderem Werke von Hartmut Pfeil, der zwischen 1944 und 1949 seine Sicht auf Groß-Umstadt festhielt, Umstädter Ansichten und Federzeichnungen von Lutz Krauß oder Holzreliefs und Schnitzkunst von Ludwig Gansler und Erhard Kulb sowie Bilder von den Hobbymalern Hans Zanus und Georg Brenner.

Ergänzt wird diese Galerie um Umstädter Persönlichkeiten wie Hanns Trippel, den Erfinder des Amphibienfahrzeuges, Dr. August Otto Föppl, hochverdienten Professor für Technik, Mechanik und grafische Statik oder auch Rosa Heinz und Karl Zibulski. Weiter gibt es Informationen über Orgelbauer Heinrich Bechstein, von dem die Orgel in der Habitzheimer Kirche stammt und die Brauereibesitzer Ganß und Eidmann sowie den Busunternehmer Fritz Heckmann mit seiner in Umstadt fast legendären Straußwirtschaft „Am Gänseweiher“. Dass Otto Frank, geboren 1865 in Groß-Umstadt, Arzt und einer der bedeutendsten Herz-Kreislauf-Physiologen war, wissen vielleicht nicht viele, ebenso wenig, dass Professor Dr. Christoph Vogel, Chemiker und Naturwissenschaftler, sich besondere Verdienste mit der Beteiligung an der geologischen Landesaufnahme erworben hat. Weit geläufiger sind den Umstädtern da schon Namen wie der des Architekten Hermann Bickelhaupt oder Wilhelm Fabricius, Bibliothekar und Historiker. Auf eine ausgedehnte Entdeckungsreise kann sich also begeben, wer die Ausstellung besucht. Diese wird auch weiterhin im Gruberhof zu sehen sein.

Beinahe jeder Umstädter kennt wohl die Federzeichnungen des Lehrers Lutz Krauß, mit denen er viele Winkel des alten Umstadt festgehalten hat. Die Stadt benannte nach ihm eine Straße.

Sie kochen und backen gerne und probieren selbst mal Omas oder gar Uromas Rezepte aus? Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein e.V. sucht nicht nur für mittelalterliche Veranstaltungen sondern auch für seinen Fundus Rezepte von „anno dunnemals …“.

Sollten Sie richtig schöne und verlockende, durchaus auch schlichte Rezepte haben, lassen Sie sie uns zukommen, wir kopieren Sie gerne, damit Ihnen die Originale nicht verloren gehen. Es genügt ein Couvert persönlich in den Briefkasten am Gruberhof oder per Post:
Umstädter Museums- und Geschichtsverein e. V.
Raibacher Tal 22
64823 Groß-Umstadt
Bitte denken Sie an Ihren Absender und die Telefonnummer, damit wir Sie anrufen bzw. die Rezepte zurückgeben können. Wir freuen uns schon jetzt auf eine Sammlung für Genießer …