Aktuell

Am Sonntag in den Gruberhof

NEU: Häkel-Workshop für Kinder

Nach einem kühlen und leicht verregneten Saisonauftakt - der all jenen, die dennoch das Museum gestürmt und das Kinderprogramm gerne angenommen, die Musik, das kulinarische Angebot und die gute Stimmung genossen haben - lädt das Museum Gruberhof in Groß-Umstadt bis zum Kelterfest am 6. Oktober immer wieder sonntags (Übersicht HIER) von 14 bis 17.30 Uhr zum Besuch der reichhaltigen und vielfältigen Sammlung zur Zeit- und Stadtgeschichte sehr herzlich ein. Der Eintritt ist frei.

Schlendern Sie durch die z.T. neu gestalteten bzw. neu geordneten Ausstellungsräume, entdecken Sie die komplett neue Abteilung zum Thema „Groß-Umstadt nach 1945“, blicken Sie in frühere Zeiten zurück und bauen Sie so Brücken zwischen den Generationen. Was unseren Kindern heute selbstverständlich erscheint, war zu Großelternzeiten noch sehr anders - und diese Veränderungen und Errungenschaften zu erkennen und zu verstehen, ist allemal lohnend.

Der Verein bittet ausdrücklich darum, respektvoll mit den Ausstellungsgegenständen umzugehen, sie nicht mitzunehmen (kommt leider vor!) oder anzufassen. Eltern achten bitte darauf, dass die Kinder nicht herumtollen oder Objekte berühren. Hinter dem Gruberhof, in der Straße Am Herrnberg, gibt es ausreichend Stellplätze, bitte nicht auf dem Bürgersteig parken.

Am So., 7.4., wird Sie die Handarbeitsgruppe nicht nur mit Kaffee und Kuchen bewirten, die Damen laden alle Interessierten und Neugierigen ein, zusammenzusitzen, sich austauschen, Erfahrungen weiterzugeben oder vielleicht das Stricken, Häkeln, Stopfen, Nähen, Sticken, Klöppeln, Spinnen oder Weben wieder oder neu zu entdecken. Allein dafür lohnt sich der Weg …

Im Rahmen des überarbeiteten Museums-Angebotes für Kinder und Jugendliche findet am Sa. 06.07. und So. 07.07. ein Häkel-Workshop statt … Wer zwischen 8 und 12 Jahre alt ist und lernen möchte, wie man mit Nadel und Wollfaden kleine, niedliche Glücksbringer anfertigt, zur Deko im eigenen Zimmer, als Geschenk für die Eltern oder Großeltern … kann gerne per Mail Infos abfragen und sich anmelden: .

Ostermontag in den Gruberhof

Am Ostermontag, dem 1.4., öffnet das Gruberhof-Museum im Raibacher Tal 22 um 11 Uhr erstmals in diesem Jahr seine Pforten und lädt Familien, Wander- oder Radlergruppen herzlich ein, das beliebte Ausflugziel zu erkunden. Bis zum Kelterfest am 6. Oktober wird das Museum an fast allen Sonntagen ab 14 Uhr geöffnet sein und bei freiem Eintritt zum Besuch einladen. Wer das abwechslungsreiche Jahresprogramm schon mal vorab studieren möchte, findet Einzelheiten unter http://www.gruberhof-museum.de. Gäste, die mit dem Auto kommen, sind herzlich aufgefordert, nicht auf dem Bürgersteig zu parken, der benachbarte Fußballplatz steht nicht zur Verfügung.

Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein freut sich auch in diesem Jahr über viele Besucher, die durch die Ausstellungsräume schlendern und sich anschauen, welche Schätze das in Südhessen einmalige Museum zu zeigen hat. Handwerk, Landwirtschaft, Stadt- und Industriegeschichte sowie Archäologie geben einen guten Einblick in die lebendige Vergangenheit von Groß-Umstadt und der Region. Immer wieder gerne besucht ist die Ausstellung „Umstadt nach 1945“, und ganz besonders freuen darf man sich auf die neu eingerichtete „Metzgerei“, die „Gerberei Emmerich“ und die Präsentation zur Entwicklung der (Tele-)Kommunikation. In der großen Scheune ist zudem eine Sonderausstellung mit Puppenhäusern und -kaufmannsläden zu bestaunen. Die Museumsaufsicht wird Sie gerne begleiten und Auskunft geben - ein Rundgang lohnt allemal.

Das Kinderprogramm ist in diesem Jahr besonders vielfältig: Sie können entweder mit Robin, unserem 11-jährigen Museumsführer, auf Entdeckungstour zu gehen oder selbständig die Museumsrallye ablaufen bzw. wenn sie unter 10-Jahre alt sind, mehrere „Musinchen“, typische Museumsmäuse, suchen. Das macht zu zweit, zu dritt immer viel Spaß. Und als Belohnung winken selbst gebackene Osterhasen und -nester.
Außerdem lädt ein Basteltisch dazu ein, aus Pompons Schäfchen und Küken zu basteln oder sich eine schöne Blumenampel für zu Hause anzufertigen.

Überhaupt sollte man sich Zeit nehmen, umherschweifen, plaudern und gemütlich verweilen. Selbstverständlich gibt es wieder einen deftigen Mittagsimbiss: Kräuterquark, Grillbratwurst und eine vielfältige Kuchentheke. Grundsätzlich bietet der Verein Produkte aus der Region bzw. Kaffee aus fairem Handel an.

Für flotte Live-Musik sorgt ab 13 Uhr die Band „Start The Bus“. Fünf erfahrene Jungs und ein Mädel aus und um Darmstadt - eine ehemalige Lehrerband - begeistern seit fast 20 Jahren ihr Publikum mit handgemachter Musik, fetzigen Oldies, Rock- und Pop-Cover-Songs von z.B. Big Mama Thornton, Aretha Franklin, Elvis, The Beatles aber auch Kid-Rock, Adele, Creedence Clearwater Revival, Queen und Caro Emerald.

Filmvortrag – Geistergeschichten aus dem Odenwald

Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein lädt sehr herzlich zu seinem 5. und letzten Vortrag im Winterhalbjahr 2023/24 ein. Zu Gast und am Mikrofon im „Kuhstall“ ist am Di., 19. März um 19 Uhr, Larissa Anton, die seit 20 Jahren als Hobby Odenwälder Sagenfilme dreht.

Die Grundschullehrerin präsentiert an diesem Abend die 10. von insgesamt 20 Eigenproduktionen, auch, weil so manche Szene im Gruberhof-Museum gedreht worden ist. 2014 ist der Film „Wo´s wäwwert“ entstanden, er berichtet über Geistergeschichten aus dem Odenwald und ist eine verfilmte Sagendokumentation.

Der Glaube an Geister ist fast so alt wie die Menschheit selbst. Mit der Erkenntnis, dass der Mensch ein „beseeltes“ Wesen ist, verband sich schon bald die Vorstellung, dass der Geist den Tod des Körpers überdauert und in ein neues Leben übergeht. Tote, die sich nicht von dieser Welt lösen konnten, und als Wiedergänger die Lebenden heimsuchten, wurden gemeinhin als Geister bezeichnet.

Geist ist aber nicht gleich Geist! Der Volksglaube unterscheidet eine Vielzahl von unterschiedlichen Spukgestalten wie Weiße Frauen, Graue Männchen, Aufhocker oder Arme Seelen. Begangene Sünden oder ungesühntes Unrecht lassen die Gespenster allnächtlich „wäwwern“, d.h. jammern, zittern und herumspuken.

Wie die Menschen Geister zu erlösen glaubten und welche Bräuche zu ihrer Vertreibung entstanden, davon erzählt der Film. Ferner führt er an viele sehenswerte Orte, die früher mit Geistern in Verbindung gebracht wurden, wie Friedhöfe oder wüstgefallene Dörfer.

Der Vortrag dauert inkl. einer kleinen Einführung gut 1 Stunde, anschließend gibt es Gelegenheit für Fragen, Ergänzungen und Gespräche. Eintritt wird nicht erhoben, freiwillige Spenden für die vielfältigen Aufgaben des Museums- und Geschichtsvereins sind immer willkommen.

Um 19 Uhr geht’s los, der Umstädter Museums- und Geschichtsverein weist ausdrücklich darauf hin und bittet um Verständnis, dass der Raum max. 50 Plätze bietet und bei großer Nachfrage nicht alle Interessenten eingelassen werden können.

Leben und arbeiten in der „Bismarckstraße“

Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein lädt sehr herzlich zu seinem 4. Vortrag im Winterhalbjahr 2023/24 ein. Zu Gast und am Mikrofon im „Kuhstall“ ist am Di., 20. Februar um 19 Uhr, Gisela Menge, Mitglied im Verein und aktiv in der Umstädter Runde.

Frau Menge ist weithin bekannt für eigene Bücher und viele Vorträge zur Heubacher und Umstädter Geschichte, diesmal widmet sie sich der „Bismarckstraße“, heute Carlo-Mierendorff-Straße.

Sie schildert, unterstützt durch zahlreiche Bilder, warum es Ende des 18. Jahrhunderts erste Ansätze zur Öffnung der Vorstadt über die Befestigungsanlagen hinaus gab, was geschah, nachdem der Wall geschleift und die Gräben verfüllt waren. In dieser Zeit gab es erste Interessenten für eine Ansiedlung außerhalb der Mauern - doch die Besitzverhältnisse waren schwierig, auch hatten die Pächter natürlich kein Interesse an der Besiedlung des guten Ackerlandes.

Es war Zimmermann Benedikt Eldracher, der im Jahr 1812 fest entschlossen war, vor dem Dieburger Tor sein Wohnhaus zu errichten. Nach viel Hin und Her zwischen Stadt und der großherzoglichen Regierung durfte er 1817 das erste Gebäude am nördlichen Eingang zur späteren Bismarckstraße errichten, das spätere Gasthaus Eidmann. Weitere einzelne Gebäude folgten, im Jahr 1879 entstand das Amtsgerichtsgebäude auf der gegenüberliegenden Seite.

Insbesondere danach, in der Zeit von 1882 bis 1912 siedelten sich außer drei landwirtschaftlichen Anwesen überwiegend Gewerbetreibende an: Kaufleute und Händler, Handwerker und Wirte mit Werkstätten, Ladengeschäften und Cafés. Sie verbanden in ihren oft stattlichen und wohlhabend anmutenden Häusern Wohnraum und Arbeitsstätte … günstig gelegen zwischen der alten Stadt und der notwendigen Mobilität, die der Bahnhof bot.

Im Februar 1892 erwarb die Stadt die für die neue Straße benötigten Grundstücke, meist Gärten mit Obstbaumbestand, und im bereits im April genehmigte das Großherzogliche Kreisamt die projektierte Bismarckstraße. Dass sie bis 1939 nicht befestigt war, tat ihrer Bedeutung keinen Abbruch, sorgte aber über Jahrzehnte bei Anliegern und Nutzern für erheblichen Ärger und Protest. Im Jahr 1939, also 47 Jahre nach Anlage der Straße, wurde sie gepflastert.

In der Nachkriegszeit wurden alle Plätze und Straßen, deren Bezeichnung mit dem Nazi-Regime und militärischer Gesinnung belastet waren, umbenannt. So wurde aus der Bismarckstraße die Carlo-Mierendorff-Straße, in Würdigung des bekannten Widerstandskämpfers gegen das NS-Regime.

Der Vortrag dauert ca. 2 Stunden, anschließend gibt es Gelegenheit für Fragen und Austausch. Eintritt wird nicht erhoben, freiwillige Spenden für die vielfältigen Aufgaben des Museums- und Geschichtsvereins sind immer willkommen.

Um 19 Uhr geht’s los, der Umstädter Museums- und Geschichtsverein weist ausdrücklich darauf hin und bittet um Verständnis, dass der Raum max. 50 Plätze bietet und bei großer Nachfrage nicht alle Interessenten eingelassen werden können.

Zum Abschluss der Reihe zeigt Larissa Anton am Di. 19.3.2024 den z.T. im Gruberhof gedrehten Film „Wo´s wäwwert“ mit Geschichten und Legenden aus dem Odenwald.

Hexenverfolgung im Dieburger Land

Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein lädt sehr herzlich zu seinem 3. Vortrag im Winterhalbjahr 2023/24 ein. Zu Gast im „Kuhstall“ ist am Di., 23. Januar, Rosi Haus, Mitglied im Vereinsvorstand des Heimat- und Geschichtsvereins Münster/Hessen.

Frau Haus spricht über Hexenwahn und Hexenverfolgung allgemein und stellt sich der Frage, ob dieses ´Relikt aus der Geschichte´ auch heute wieder geschehen könnte. Sie beschreibt die gesellschaftspolitische Situation, in der sich Verfolgungswahn, Ausgrenzung und Denunziation entwickeln konnte, berichtet über ihre Spurensuche zur Hexenverfolgung im Dieburger Land und stellt vergleichbare Vorgänge vor.

Der Vortrag dauert mit kurzer Pause ca. 90 Minuten, anschließend gibt es Gelegenheit für Fragen, Austausch, etc. Eintritt wird nicht erhoben, freiwillige Spenden für die vielfältigen Aufgaben des Museums- und Geschichtsvereins sind immer willkommen.

Um 19 Uhr geht’s los, der Umstädter Museums- und Geschichtsverein weist ausdrücklich darauf hin und bittet um Verständnis, dass der Raum max. 50 Plätze bietet und bei großer Nachfrage nicht alle Interessenten eingelassen werden können.

Weitere Termine, jeweils dienstags um 19 Uhr:
• 20.2.2024 - Gisela Menge: „Die Bismarckstraße“ (heute: Carlo-Mierendorff-Straße)
• 19.3.2024 - Larissa Anton: Filmabend - Geschichten und Legenden aus dem Odenwald

Glühwein-Treff zum Vor-Advent

Nach 4 Jahren Adventsmarkt-Pause im Gruberhof lädt der Umstädter Museums- und Geschichtsverein in diesem Jahr zu einem lockeren Glühwein-Treff am 2.12. ein, also am Samstag vor dem 1. Advent.

„Einen 2-tägigen Weihnachtsmarkt wie in den Jahren vor den Corona-Pandemie wird es aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr geben,“ machte der 1. Vorsitzende, Reiner Michaelis klar, „wir leisten das ganze Jahr über extrem viele Ehrenamtsstunden, werden nicht jünger und konzentrieren uns auf eine Konzeption, von der wir wissen: Wir haben die Ressourcen frei und vor allem überzeugte Mitglieder.“

Zwischen 16 und 20 Uhr ist der Hof offen, es gibt klassischen Glühwein, einen eigens komponierten Rieslingpunsch und für Kinder wird ein vom Museumsverein selbst kreierter alkoholfreier Früchtepunsch gereicht. Dazu gibt es eine Kürbissuppe, angerichtet ganz traditionell aus regionalen Produkten, mit Brot vom Holzofen - allerdings in begrenzter Menge. Die Kinder dürfen sich zusätzlich auf einen „lebendigen Adventskalender“ freuen; aus einem „großen Türchen“ werden kleine Überraschungen verteilt.

Eingeladen zum geselligen Miteinander sind Groß und Klein, wer möchte, kann sich gerne seinen eigenen Mehrweg-/Thermobecher mitbringen! Natürlich ist der „Kuhstall“ geöffnet, wo man warm sitzen und auch andere Getränke bekommen kann.

Der Traum vom Turm

Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein lädt sehr herzlich ein zu seinem 2. Vortrag im Winterhalbjahr. Nachdem am 31.10.2023 Antje Vollmer über: „Der Schinderhannes und seine Spießgesellen“ referierte, wird Norbert Kottmann am Di. 21.11. um 19 Uhr einen Lichtbildervortrag präsentieren, der sich mit „Johannes Fuhrer, Groß-Umstadt, dem Kölner Dom und den hohen Kirchtürmen von Europa“ befasst.

Als nach über 600 Jahren am 15. Oktober 1880 der Kölner Dom endlich vollendet war, feierte das groß und einig gewordene Deutsche Reich ihn fast wie ein nationales Denkmal. Mit Hilfe Preußen gelang etwas, was zuvor schier unmöglich erschien. Die Vollendung einer der größten gotischen Kathedralen Europas. Einen wesentlichen Beitrag für diese Vollendung des Kölner Doms leistete der Umstädter Zimmermann Johannes Fuhrer. Als um 1810 inmitten der Zeit der Romantik mit ihrer Idealisierung des Mittelalters, der Wunsch aufkam, doch den „Schwarzen Gesellen“ (H. Heine) am Rhein endlich fertig zubauen, begann eine fieberhafte Suche nach den originalen Bauplänen aus dem Mittelalter. Durch die widrigen Umstände der napoleonischen Kriege war der Kölner Domschatz in alle Winde zerstreut. Auf nicht mehr genau nachvollziehbaren Wege landete der größte Aufriss einer mittelalterlichen, gotischen Kathedrale auf dem Dachboden des Hotel Traube in Darmstadt. Und wie es der Zufall wollte, findet dort der Umstädter Zimmermann Johannes Fuhrer im September 1814 den Plan für den Nordturm des Kölner Doms und lieferte damit die Grundlage für bauliche Vollendung der Kathedrale.

Da aber immer wieder der Darmstädter Baumeister Georg Moller als Planfinder in der Literatur genannt wird, hat der Museums- und Geschichtsverein Gruberhof im April 2023 eine Informationstafel zu Ehren von Johannes Fuhrer an eines von ihm gebauten Häuser in der Groß-Umstädter Altstadt anbringen lassen.
Der Vortrag knüpft nun an diese Info-Tafel an und vertieft den Kontext in einem großen Bogen von den lokalen Befunden bis zur europäischen, kunstgeschichtlichen Entwicklung der Gotik.

Der Vortrag ist eine Power-Point-Präsentation von ca. 80 Minuten Länge. Anschließend gibt es Gelegenheit für Fragen, Austausch, etc. Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein weist ausdrücklich darauf hin und bittet um Verständnis, dass der „Kuhstall“ max. 50 Plätze bietet und bei großer Nachfrage nicht alle Interessenten eingelassen werden können.

Eintritt für die Vorträge wird nicht erhoben, freiwillige Spenden für die vielfältigen Aufgaben des Museums- und Geschichtsvereins sind willkommen.

Weitere Termine, jeweils dienstags um 19 Uhr:
• 23.1.2024 - Rosi Haus: „Hexenverfolgung im Dieburger Land“
• 20.2.2024 - Gisela Menge: „Die Bismarckstraße“ (heute: Carlo-Mierendorff-Straße)
• 19.3.2024 - Larissa Anton: Filmabend - Geschichten und Legenden aus dem Odenwald

Vom Apfel zum Most

Das war einen Ausflug wert: 18 Kinder der Groß-Umstädter Waldkindergartengruppe und zwei Klassen der Gustav-Heinemann-Schule aus Dieburg waren am Montag, 16. Oktober, in den Gruberhof nach Groß-Umstadt gekommen, um zu erleben, wie aus frischen Äpfeln leckerer Most entsteht.

Natürlich kennen die Kinder Apfelsaft aus der Flasche, wie der 1. Vorsitzende des Museumsvereins, Reiner Michaelis, bei der Begrüßung erfuhr. Und Äpfel haben die Kinder auch schon viele gegessen. Aber wie aus ca. 200 kg frischem Obst „eimerweise“ süßer Most entsteht - das zu erkunden waren sie gekommen, und es wurde ein ausgefüllter Vormittag.

Auf Einladung und Initiative des ´Rotary E-Clubs of Rhein-Main-Neckar´, dessen Mitglieder den städtischen Waldkindergarten und die Förderschule angesprochen und die ganze Aktion mit 10 Kisten Äpfeln, leckerem Blechkuchen und einer Fotodokumentation unterstützt haben, bot sich für die Kinder die einmalige Gelegenheit, sich mal ganz ausführlich der traditionellen Kelterei zu widmen und das leckere Ergebnis, den frischen Most, zu trinken und noch einen kleinen Vorrat mitzunehmen.

Vom Museumsverein waren vier Mitglieder vor Ort, die alles vorbereitet und die Abläufe begleitet haben. Nach der Begrüßung teilten sich die Kinder in 2 Gruppen, und während eine unter fachlicher Anleitung durch die Museumsräume streifte - u.a. das Schulzimmer, den Kaufmannsladen, die Bahnhofsmodelle und den „Römer“ besichtigte - begann die andere Gruppe mit dem Reinigen der Äpfel in einer Waschtrommel, die mit einer Handkurbel zu bedienen war. Mit viel Eifer haben die Kinder selbst Hand angelegt und dann gemeinsam die gewaschenen Früchte in die Obstmühle gelegt, bei der es erneut hieß: es muss gekurbelt werden! Die schon safttropfenden Apfelstückchen füllten rasch eine ganze Schüssel, deren Inhalt dann in die Presse kam. Und noch ohne die Spindel zu bedienen, sammelte sich erster Saft im Eimer. Dank einer Hebelverängerung konnten auch die Kinder an der Spindel drehen und sich selbstwirksam als Apfelsafterzeuger wahrnehmen. Der langsam steigende Druck ließ den Most fließen … und nur mit gutem Zureden konnten die Erzieherinnen verhindern, dass viele kleine Finger in den Saftfluss griffen.

Nach getaner Arbeit und der Rückkehr der Museumsgruppe wurde erst mal ausgiebig gefrühstückt. Der frische Streuselkuchen, den die erwachsenen Gäste mitgebracht hatten, war eine willkommene Ergänzung - und gut gestärkt gings weiter mit getauschten Rollen. Als auch die zweite Gruppe mit dem Keltern fertig war, erhielten alle Kinder einen Becher vom süßen Most, der Rest wurde in die Trinkflaschen bzw. in Kanister abgefüllt und in die Unterkunft im Steinbruch mitgenommen.

Gegen 11 Uhr dann gings für die Waldkindergartenkinder auf den Spielplatz „Bleiche“ und die beiden Schulklassen waren an der Reihe. Auch sie haben sich mit großer Freude auf den gesamten Keltervorgang eingelassen. Insbesondere das Kurbeln an der Apfelwaschmaschine, die Äpfel anzufassen, sorgfältig anzureichen und an dem Ablauf aktiv teilhaben zu können, hat rundum glückliche Gesichter erzeugt. Natürlich haben auch diese beiden Gruppen zum Frühstück Most getrunken und einen kleinen Vorrat an Obst und Saft mitgenommen.

Mehr als zufrieden waren auch alle Erwachsenen:
• Die Erzieherinnen und die Begleitpersonen, weil sie „ihren Kindern“ einen abwechslungsreichen, inspirierenden und kurzweiligen Tag haben bieten können,
• die vier Repräsentanten vom Rotary-Club, https://www.rotary.org/de, weil sie einmal mehr eines ihrer Mottos: „Gesunde Kids - fit fürs Leben“ (Ziele: Ernährung, Bewegung, Persönlichkeitsbildung), bestens realisiert sahen,
• und das Team vom Museumsverein (https://www.gruberhof-museum.de), weil kurz nach dem Kelterfest das Equipment ohnehin noch am Platz war, und, so der 1. Vorsitzende Reiner Michaelis, „wenn es uns gelingt, Kindern, Jugendlichen aber auch jungen Eltern deutlich zu machen, dass unsere Produkte eben nicht im Supermarktregal „wachsen“, sondern aufwändige Verfahren und Arbeitsschritte zur Herstellung nötig sind, dann hat das Museum einen wesentlichen Teil seiner Aufgaben erfüllt.“

Neues Jahrbuch und fünf Vorträge

Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein legt zum 1. Todestag von Georg Brenner ein Buch vor, das ihm selbst im hohen Alter noch eine Herzensangelegenheit war. Er hatte den Verein und seine „Umstädter-Runde“ noch zu Lebzeiten gebeten, eine Reihe von Geschichten zu veröffentlichen, die er gesammelt hatte und von denen er wollte, „dass die Umstädter sie erfahren“ … Mit der Herausgabe ist rechtzeitig vor Weihnachten zu rechnen, näheres zum Preis und den Verkaufsstellen erfolgt rechtzeitig.

Zustande gekommen ist nach der Corona-Zeit auch wieder eine Vortragsreihe zur Umstädter Geschichte:
• 31.10.2023 - Antje Vollmer: „Der Schinderhannes und seine Spießgesellen“
• 21.11.2023 - Norbert Kottmann: „Der Traum vom Turm - Johannes Fuhrer, Groß-Umstadt, der Kölner Dom und die hohen Kirchtürme Europas“
• 23.1.2024 - Rosi Haus: „Hexenverfolgung im Dieburger Land“
• 20.2.2024 - Gisela Menge: „Die Bismarckstraße“ (heute: Carlo-Mierendorff-Straße)
• 19.3.2024 - Larissa Anton: Filmabend - Geschichten und Legenden aus dem Odenwald

Die Vorträge finden immer an einem Dienstag, jeweils um 19 Uhr im Kuhstall des Gruberhofes statt. Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein weist ausdrücklich darauf hin und bittet um Verständnis, dass der Kuhstall max. 50 Plätze bietet und bei großer Nachfrage nicht alle Interessenten eingelassen werden können.

„Der Schinderhannes und seine Spießgesellen“
Die Referentin des ersten Vortrages am Di., 31.10.2023, Antje Vollmer, ist gräflich-erbach-erbach´sche Archivarin und hat das Leben des Schinderhannes auf Grund von Akten und Prozessprotokollen beleuchtet und dabei ausdrücklich auf die Verwendung zahlreicher, nicht nachweisbarer, Legenden verzichtet. Auch Umstadt taucht in den Dokumenten mehrmals auf, die Besucher dürfen also gespannt sein, in welcher Weise er und die Seinen vor Ort und in der Region gewirkt hat.

Es gibt kaum einen Räuberhauptmann, der durch die Geschichten, die um ihn gesponnen wurden, derart überhöht wurde, wie der Schinderhannes. Doch wer war er wirklich? Ist er wirklich ein deutscher Robin Hood gewesen, der es den Reichen nahm und den Armen gab? Oder war er am Ende doch auch nur ein gemeiner Räuber? War er wirklich im Odenwald „unterwegs“, und hauste er in der Höhle „Hohler Stein“ in Würzberg?

Am 21. November 1803 fand in Mainz die Hinrichtung von 20 Räubern statt - es handelte sich um Johannes Bückler, genannt der Schinderhannes, und 19 seiner „Spießgesellen“. Doch die Guillotine konnte nur ihr Leben beenden, die Legende lebte weiter.

Eintritt für die Vorträge wird nicht erhoben, freiwillige Spenden für die vielfältigen Aufgaben des Museums- und Geschichtsvereins sind willkommen.

Kelterfest – Most, Musik und manches mehr …

Sehr herzlich eingeladen zum traditionsreichen Kelterfest sind alle Freunde des Gruberhof-Museums in Groß-Umstadt, Raibacher Tal 22. Der Museums- und Geschichtsverein heißt insbesondere Familien mit Kindern herzlich willkommen. Das Programm beginnt um 11 Uhr, ab 13 Uhr gibt´s Live-Musik mit der Band „Nobby & The Bobcats“.

Auch in diesem Herbst wird auf kleiner Kelter gepresst und frischer Most für den Tagesbedarf feilgeboten. Kinder sind ausdrücklich eingeladen, dabei zuzusehen bzw. auch mitzumachen, auf jeden Fall erhalten sie ein Glas vom frisch gepressten Apfelsaft gratis. Zwischen 14 und 17 Uhr wird für große und kleine Kinder außerdem ein kleines Bastelparadies aufgebaut: Das Team, das sich immer Neues fürs Kinderprogramm einfallen lässt, hat ganz viele Naturmaterialien gesammelt und vorbereitet, aus denen sich wunderschöne „Naturmobiles“ bauen lassen. Es braucht nur Spaß am Tun, Ideen und Fingerfertigkeit und schon ist aus Zweigen, Früchten, Gräsern, Rindenstücken und vielem mehr ein wunderschönes Schmuckstück entstanden.

Wer will kann zwischendurch in den Ausstellungsräumen „Musinchen“ suchen und die Stellen zu bewundern, an denen sich die typischen Museumsmäuse so gerne aufhalten. Von einer Museumsrallye lassen sich die älteren Kinder gerne anspornen, ganz bestimmte Ausstellungsobjekte aufzusuchen - zu zweit, zu dritt bestimmt eine tolle Tour durch die verwinkelten Ausstellungsräume, in denen es vieles zu entdecken gibt. Für erste Kinderführungen steht auch wieder der zehnjährige Robin Hartlaub zur Verfügung, der sich nicht nur mit den Römern gut auskennt, sondern auch sonst schon erstaunlich viel zu erzählen weiß.

Im Mittelpunkt des Museums stehen auch für die Erwachsenen viele landwirtschaftliche Geräte, Werkstätten und das zeithistorische Museum. Selbstverständlich sind auch die neue Abteilung „Umstadt nach 1945“, die Mühlenausstellung in der großen Scheune und das bürgerliche Wohnhaus geöffnet. Geschulte Museumsführer stehen für Rundgänge und Fachgespräche gerne zur Verfügung. Das Backhaus wird schon 2 Tage zuvor angeheizt, damit ausreichend „Bauernbrot“ gebacken und von den Besuchern erworben werden kann … In der Nachhitze werden dann noch Blechkuchen für die Kuchentheke gebacken, den man mit dem guten „Umstadt-Kaffee“ aus dem Weltladen genießen kann. Ansonsten gibt’s die beliebte Grillbratwurst von der Lützelforstmühle, O´Batzden und Fassbier.

Ab 13 Uhr ist die Band „Nobby & The Bobcats“ mit Live-Musik zu Gast, sie präsentieren einen Mix aus Rock’n Roll, Boogie Woogie, Evergreens und Deutschem Schlager und sorgen für beste Unterhaltung. Eine Combo, die nicht alles so ernst nimmt und es versteht, das Publikum in die wilden 50er und 60er Jahre zu entführen.

Der Verein und die fleißigen Helferinnen und Helfer freuen sich auf Ihren Besuch mit der ganzen Familie! Wer mit dem Auto kommt, ist herzlich aufgefordert, „Am Herrnberg“ auf der Rückseite des Museumsgeländes und möglichst nicht auf dem Bürgersteig im Raibacher Tal zu parken.

Gerne weisen wir darauf hin, dass auch nach Saisonende jeden 1. Sonntag im Monat von 14-17 Uhr das Strick- und Spinncafé und jeden 2. Sonntag im Monat (im Oktober am 3. Sonntag) ebenfalls von 14-17 Uhr das Reparaturcafé von und mit der Umstädter Ehrenamtsagentur stattfindet.

Vorstand wiedergewählt

Zur Mitgliederversammlung am Freitag, dem 2. Juni 2023, waren erfreulicherweise 29 von 189 Mitgliedern gekommen, gut 15 %. Das Programm bestand aus Berichten, Rechenschaft, Neuwahlen und Ausblicken sowie viel Anerkennung und Applaus für das gewaltige Engagement der gewählten Vertreterinnen und Vertreter und besonders der vielen aktiven Helferinnen und Helfer.

Nach der allgemeinen Begrüßung im Museumscafé „Kuhstall“ gab der 1. Vorsitzende, Reiner Michaelis, seinen Jahresbericht ab, den er mit lobenden Worten und großer Anerkennung für das, was „viele Mitglieder an Ideen, Energie und praktischer Hilfe einbringen“ einleitete. Während der Corona-Pause war eine komplett neue Abteilung entstanden und sowohl baulich als auch im Museumskonzept sehr viel geleistet worden. Im Vorjahr dann, nach intensiver Vorbereitung, startete die Saison erst am Pfingstmontag und der Betrieb nahm im Jahresverlauf wieder Fahrt auf. Etwa 2.888 Arbeitsstunden konnten am Jahresende 2022 gezählt werden. Was Wunder, dass es sowohl im ideellen Teil (Museum) wie im wirtschaftlichen Teil (Veranstaltungen, Bewirtung) ein erfolgreiches Jahr war.

Doch nicht nur für die öffentlichen Veranstaltungen wurde und wird fleißig gearbeitet. Es gab wieder monatliche Treffen des Vorstandes und der Umstädter Runde, viele Museumsführungen waren unter der Woche zu stemmen, neue Museumsführer wurden geschult, Besuche von Schul- und Kindergartenkindern, Handarbeitssonntage, das Reparaturcafé und regelmäßige Sonntagsöffnungen füllten den Kalender. Etliche große Gastveranstaltungen rund um die Städtepartnerschaften, die Ehrung der Feuerwehren und sogar der Betriebsausflug der Stadtverwaltung fanden im Gruberhof statt.

Dank auskömmlicher Zuschüsse von Stadt und Landkreis und Bund sowie erfreulicher Spenden konnten die Umbauten, neue Vitrinen, weitere Exponate, Beschriftungstafeln und vieles mehr realisiert werden. Allerdings sind auch die Energiekosten spürbar gestiegen, was u.a. dazu geführt hat, dass eine neue Heizungssteuerung und ringsum neue LED-Lampen installiert wurden. „Man muss erst mal investieren, um am Ende zu sparen“, kommentierte Michaelis diese Maßnahmen.

Der langjährige Kassenwart, Volker Stenger, stellte dann die Umsatzzahlen des letzten Geschäftsjahres vor. Alles in allem hat der Verein gut gewirtschaftet und ein erfreuliches Plus in den Büchern, das für die weitere Entwicklung im und rund um den Museumsbetrieb aber auch schon verplant ist. Die Kassenprüfer bescheinigten dem „Rechner“ eine einwandfrei aufgestellte und sehr gut nachvollziehbare Buchführung. Nach den Berichten und der Aussprache dazu wurde der Vorstand einstimmig entlastet.

Bei den anstehenden Wahlen wurden alle vier Vorstandmitglieder wiedergewählt: 1. Vorsitzender: Reiner Michaelis, 2. Vorsitzender: Reiner Schütz, Kassenwart: Volker Stenger und Schriftführer: Arnold Straub. Auch für die Wahl der zwei Kassenprüfer hatten sich schnell Kandidatinnen gefunden: Ingrid Grubmüller und Irmina Raschke.

Mit einem Ausblick ging die sachliche und durchaus kurzweilige Vollversammlung zu Ende. In diesem Jahr, kündigte Reiner Michaelis an, würde aktuell noch der Zaun an der Landesstraße fertiggestellt, die Fassade des Wohnhauses und die Klappläden sollen neu angelegt bzw. soweit nötig repariert und neu gestrichen werden, es wird ab Oktober wieder eine Vortragreihe geben, die Frage des Parkplatzes wird aktuell mit der Stadt besprochen, der Vorstand hat einen Glasfaseranschluss beantragt und im Winter soll ein Workshop klären, mit welchen Veranstaltungsformaten der Verein ins kommende Jahr gehen wird.

Unter „Verschiedenes“ kamen dann noch sehr willkommene Vorschläge zu Weiterentwicklung des musealen Angebotes, die in der jüngsten Vorstandsitzung schon grob verabschiedet worden sind. Der 1. Vorsitzende dankte nach knapp 2 Stunden für die gelungene Mitgliederversammlung und verabschiedete alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Wunsch, sich weiterhin - so gut es jede und jeder kann - aktiv einzubringen.

Pfingstmontag im Gruberhof

Museum, Backen, Ausstellung und Livemusik!

Am Pfingstmontag, dem 29.5., um 11 Uhr öffnet das Gruberhof-Museum im Raibacher Tal 22 wieder seine Pforten und lädt Familien, Wander- oder Radlergruppen herzlich ein, das beliebte Ausflugziel zu erkunden. Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein freut sich über viele Besucher, die durch die Ausstellungsräume schlendern und sich anschauen, welche Schätze das in Südhessen einmalige Museum zu zeigen hat. Handwerk, Landwirtschaft, Stadt- und Industriegeschichte sowie Archäologie geben einen guten Einblick in die lebendige Vergangenheit von Groß-Umstadt und die Region. Die Museumsführer werden Sie gerne begleiten und Auskunft geben.

In der großen Scheune wird von Pfingstmontag bis zum Ende der Saison eine Mühlenausstellung zu sehen sein. Die hat der gastgebende Verein in enger Kooperation mit Norbert Anton vom OWK Eppertshausen zusammengestellt. Herr Anton ist u.a. zeichnerisch sehr talentiert und hat ein gutes Dutzend ehemaliger Umstädter Mühlen gezeichnet. Historische Fotos und kurze Beschreibungen zeigen auf, welch weit verbreitetes und wichtiges Handwerk das einst in ´Umstadt´ war.

Für Kinder gibt es Schäfchen in Hülle und Fülle zum wolligen Selbermachen und die beliebte Museumsrallye. Bis 10-Jährige dürfen in den Ausstellungsräumen mehrere „Musinchen“, typische Museumsmäuse, suchen und für die älteren gilt es, ganz bestimmte Objekte aufzusuchen. Zu zweit, zu dritt, … bestimmt eine tolle Tour durch die verwinkelten Ausstellungsräume, in denen es vieles zu entdecken gilt. Als Belohnung wartet eine kleine Naschtüte.

Bis zum frühen Nachmittag werden außerdem ca. 40 Brote aus dem Steinofen kommen, die selbstverständlich käuflich zu erwerben sind. Ein neu zusammengesetztes Backteam rund um den „Profi“ Thomas Schmauß weiß um die Qualität guten Handwerks und alle hoffen, dass die Premiere nach einigen Jahren Pause gut gelingt. In der Nachhitze werden dann noch 5 Blechkuchen gebacken, die rechtzeitig zur Kaffeezeit die Kuchentheke ergänzen.

Das alles ist bestens geeignet, umherzuschweifen, zu plaudern und gemütlich zu verweilen. Selbstverständlich gibt es wieder einen deftigen Mittagsimbiss: Käsevariationen, Grillbratwurst und am Nachmittag die vielfältige Kuchentheke. Grundsätzlich bietet der Verein Produkte aus der Region bzw. Kaffee aus fairem Handel an.

Für flotte Live-Musik sorgt ab 13 Uhr die Band „CrozzRock“. Fünf erfahrene Jungs - Gerold, Ronald, Harry, Hans & Jack - präsentieren erstmals im Geviert des Gruberhofes „300 Jahre“ geballte Rock Power. Nach ersten Anfängen in den 60ern und 70ern und der Schulband folgte eine endlos anmutende Zahl von Gigs in den darauffolgenden Jahrzehnten. Die Songauswahl eines fast unerschöpflichen Repertoires an Rock-Klassikern aus fünf Jahrzehnten und ein paar ganz besonderer Titel, die man seltener zu hören bekommt, umfasst viele bekannte Songs, die zum Mitsingen, Klatschen, Tanzen animieren. Mehr: https://crozz-rock.de.

Bis zum Kelterfest am 8. Oktober wird das Museum jeweils sonntags ab 14 Uhr geöffnet sein und bei freiem Eintritt zum Besuch einladen. Wer das abwechslungsreiche Jahresprogramm schon mal vorab studieren möchte, findet Einzelheiten unter http://www.gruberhof-museum.de. Gäste, die mit dem Auto kommen, sind herzlich aufgefordert, dieses z.B. auf dem Stadthallenparkplatz abzustellen, denn der benachbarte Fußballplatz steht aktuell nicht als Parkplatz zur Verfügung und der Bürgersteig sollte fairerweise tabu sein ...

Ostermontag ist Saisoneröffnung

Museum, Tradition, Kinderprogramm und Livemusik!

Am Ostermontag, dem 10.4., um 11 Uhr öffnet das Gruberhof-Museum im Raibacher Tal 22 erstmals in diesem Jahr seine Pforten und lädt Familien, Wander- oder Radlergruppen herzlich ein, das beliebte Ausflugziel zu erkunden. Bis zum Kelterfest am 8. Oktober wird das Museum sonntags ab 14 Uhr geöffnet sein und bei freiem Eintritt zum Besuch einladen. Wer das abwechslungsreiche Jahresprogramm schon mal vorab studieren möchte, findet Einzelheiten unter http://www.gruberhof-museum.de. Gäste, die mit dem Auto kommen, sind herzlich aufgefordert, nicht auf dem Bürgersteig zu parken, der Fußballplatz steht aktuell nicht zur Verfügung.

Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein freut sich auch in diesem Jahr über viele Besucher, die durch die Ausstellungsräume schlendern und sich anschauen, welche Schätze das in Südhessen einmalige Museum zu zeigen hat. Handwerk, Landwirtschaft, Stadt- und Industriegeschichte sowie Archäologie geben einen guten Einblick in die lebendige Vergangenheit von Groß-Umstadt und die Region. Die Museumsführer werden Sie gerne begleiten und Auskunft geben. So manche Abteilung wurde ergänzt und aufgewertet - ein Rundgang lohnt allemal.

Für Kinder lautet das Programm „Allerlei aus Weiden“. Unter fachlicher Anleitung können Körbchen, Kränze, Herzen oder Weidenketten geflochten werden, ein Handwerk, das viele Jahrhunderte fast jeder beherrschte, bevor Plastikschüsseln diese Naturprodukte ersetzten. Ergänzend bietet der Verein wieder eine Museumsrallye an. Bis 10-Jährige dürfen in den Ausstellungsräumen mehrere „Musinchen“, typische Museumsmäuse, suchen und für die älteren gilt es, ganz bestimmte Objekte aufzusuchen. Zu zweit, zu dritt bestimmt eine tolle Tour durch die verwinkelten Ausstellungsräume, in denen es vieles zu entdecken gilt. Als Belohnung wartet im „Kaufmannsladen“ eine kleine Naschtüte.

Überhaupt sollte man sich Zeit nehmen, umherschweifen, plaudern und gemütlich verweilen. Selbstverständlich gibt es wieder einen deftigen Mittagsimbiss: Käsevariationen, Grillbratwurst und eine vielfältige Kuchentheke. Grundsätzlich bietet der Verein Produkte aus der Region bzw. Kaffee aus fairem Handel an.

Für flotte Live-Musik sorgt ab 13 Uhr die Band „Start The Bus“. Fünf erfahrene Jungs und ein Mädel aus und um Darmstadt - eine ehemalige Lehrerband - begeistern seit fast 20 Jahren ihr Publikum mit handgemachter Musik, fetzigen Oldies, Rock- und Pop-Cover-Songs von z.B. Big Mama Thornton, Aretha Franklin, Elvis, The Beatles aber auch Kid-Rock, Adele, Creedence Clearwater Revival, Queen und Caro Emerald.

Vom Apfel zum Most

Das war einen Ausflug wert: 15 Kinder der Groß-Umstädter Waldkindergartengruppe waren am Mittwoch, 12. Oktober, mit ihren drei Erzieherinnen in den Gruberhof gekommen, um zu erleben, wie aus frischen Äpfeln leckerer Most entsteht.

Natürlich kennen die Kinder Apfelsaft aus der Flasche, wie der 1. Vorsitzende des Museumsvereins, Reiner Michaelis, bei der Begrüßung erfuhr. Und Äpfel haben die Kinder auch schon viele gegessen. Aber wie aus ca. 90 kg frischem Obst „eimerweise“ süßer Most entsteht - das zu erkunden waren sie gekommen, und es wurde ein ausgefüllter Vormittag.

Auf Einladung und Initiative des ´Rotary E-Clubs of Rhein-Main-Neckar´, dessen Mitglieder den städtischen Waldkindergarten angesprochen und die ganze Aktion mit 4 Kisten Äpfeln, leckerem Blechkuchen und einer Fotodokumentation unterstützt haben, bot sich für die Kinder die einmalige Gelegenheit, sich mal ganz ausführlich der traditionellen Kelterei zu widmen und das leckere Ergebnis, den frischen Most, zu trinken und noch einen großen Vorrat mitzunehmen.

Vom Museumsverein waren vier Mitglieder vor Ort, die alles vorbereitet und die Abläufe begleitet haben. Nach der Begrüßung teilten sich die Kinder in 2 Gruppen, und während eine unter fachlicher Anleitung durch die Museumsräume streifte - u.a. das Schulzimmer, den Kaufmannsladen, die Bahnhofsmodelle und den „Römer“ besichtigte - begann die andere Gruppe mit dem Reinigen der Äpfel in einer Waschtrommel, die mit einer Handkurbel zu bedienen war. Mit viel Eifer haben die Kinder selbst Hand angelegt und dann gemeinsam die gewaschenen Früchte in die Obstmühle gelegt, bei der es erneut hieß: es muss gekurbelt werden! Die schon safttropfenden Apfelstückchen füllten rasch eine ganze Kiste, deren Inhalt dann in die Presse kam. Und noch ohne die Spindel zu bedienen, sammelte sich erster Saft im Eimer. Dank einer Hebelverängerung konnten auch die Kinder an der Spindel drehen und sich selbstwirksam als Apfelsafterzeuger wahrnehmen. Der langsam steigende Druck ließ den Most fließen … und nur mit gutem Zureden konnten die Erzieherinnen verhindern, dass viele kleine Finger in den Saftfluss griffen.

Nach getaner Arbeit und der Rückkehr der Museumsgruppe wurde erst mal ausgiebig gefrühstückt. Der frische Streuselkuchen, den die erwachsenen Gäste mitgebracht hatten, war eine willkommene Ergänzung - und gut gestärkt gings weiter mit getauschten Rollen. Als auch die zweite Gruppe mit dem Keltern fertig war, erhielten alle Kinder einen Becher vom süßen Most, der Rest wurde in die Trinkflaschen bzw. in Kanister abgefüllt und in die Unterkunft im Steinbruch mitgenommen. Zum Abschied haben die Kinder noch das „Herbstlied“ vorgetragen und unter heftigem Winken ging ein erlebnisreicher Vormittag zu Ende.

Mehr als zufrieden waren auch die Erwachsenen, denn für den Museumsverein war so kurz nach dem Kelterfest ohnehin noch alles am Platz. Und „wenn es uns gelingt“, so Michaelis, „Kindern, Jugendlichen aber auch jungen Eltern deutlich zu machen, dass unsere Produkte eben nicht im Supermarktregal „wachsen“, oder, um im Bild zu bleiben, der Strom nicht aus der Steckdose kommt, sondern hochwertige Verfahren und Arbeitsschritte nötig sind, dann hat das Museum einen wesentlichen Teil seiner Aufgaben erfüllt.“ Auch die vier Repräsentanten vom Rotary-Club waren begeistert, ist eines ihrer Mottos: „Gesunde Kids - fit fürs Leben“ (Ziele: Ernährung, Bewegung, Persönlichkeitsbildung) doch bestens aufgegangen - und war ganz im Sinne der pädagogischen Ausrichtung der städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen.

Hintergrund
Rotary International (https://www.rotary.org/de) ist eine weltweite Vereinigung berufstätiger Männer und Frauen (Rechtsform: NGO, aktuell ca. 1,2 Mio. Mitglieder in ca. 36.000 Clubs weltweit). Von seinen Mitgliedern werden herausragende berufliche Leistungen, persönliche Integrität, eine weltoffene Einstellung sowie die Bereitschaft zu gemeinnützigem Engagement erwartet.
Der Rotary E-Club of Rhein-Main-Neckar wurde im Okt. 2020 gegründet und ihm gehören Menschen aus 5 Bundesländern und 2 Nationen an. An der Aktion im Gruberhof waren beteiligt der Apfelspender aus Otzberg, eine Dame aus Altheim, der Präsident aus Michelstadt, der Beauftragter für den Jugenddienst aus Bad König und der Charterpräsident aus Groß-Umstadt.

20 Lebensgeschichten in einem Band

Druckfrisch liegt es ab Montag, 11. April, bei derzeit rund 30 Ausgabestellen in allen Stadtteilen von Groß-Umstadt aus, das Buch mit den Lebensgeschichten von 20 Groß-Umstädter Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Finanziert durch großzügige Spendengelder von Sparkasse Dieburg, Pentac Polymer, Lionsclub und Volksbank Odenwald, und herausgegeben vom Groß-Umstädter Museums- und Geschichtsverein e.V., kostet das Heft mit 92 Seiten Umfang eine kleine „Schutzgebühr“ von 2 Euro - oder gerne auch mehr! - einfach in das bereitstehende Spendenglas gesteckt.

Die Privatinitiative rund um die Ideengeberin Karin Rogalla, zu der auch Renate Filip, Peter Ditter und Reiner Michaelis gehören, hatte sich im vergangenen Sommer auf den Weg gemacht und im Laufe des vergangenen Winterhalbjahres - „Bevor´s vergesse werd …“ - 20 Bürgerinnen und Bürger im Alter über 80 Jahre interviewt. So kamen ganz persönliche Texte zustande mit Erinnerungen, Erfahrungen, Begegnungen … keine objektive Zeitgeschichte, aber doch beeindruckende Lebensläufe.

Erhältlich ist das Buch an unten aufgeführten Stellen, erkennbar an einem kleinen Plakat und einem Spendenglas für die 2 Euro Schutzgebühr. Dieses kleine Geld soll ggf. für einen Nachdruck oder als Spende an den Gruberhof verwendet werden:
Dorndiel: Metzgereifiliale Grassau, Ortsvorsteher Karl-Heinz Dührig, ev. Kirchengemeinde
Heubach: Einkaufslädchen Frau Neuroth
Kleestadt: Bäcker Vogel, Hofladen Selzer, Ortsvorsteherin Marina Glorius, ev. Kirchengemeinde
Klein-Umstadt: Kauftreff Frau Liebscher, ev. Kirchengemeinde
Raibach: Ortsvorsteherin Claudia Harms, ev. Kirchengemeinde
Richen: Bäckerei Heberer, ev. Kirchengemeinde
Semd: Semmer Markt, Bäckerei Friedrich, Ortsvorsteher Dieter Ohl, Frauenhilfe (ev. Kirchengemeinde)
Umstadt: Umstädter Bücherkiste, Eisen Schulz, Erdbeerhof Münch, Sparkasse Dieburg, Ortsvorsteherin Miriam Mohr, Seniorentreff der Stadt, Seniorenbeirat Karin Rogalla, ev. Kirchengemeinde, kath. Kirchengemeinde
Wiebelsbach: Metzgerei Keiter, Spirituosen Otzberg Kräuterbitter, Ortsvorsteher Karl-Heinz Prochaska

Wir erzählen Geschichte(n)

Groß-Umstadt rühmt sich seines historischen Stadtbildes, seiner sehenswerten Gebäude und der Kulturgeschichte, die heute noch beim Stadtrundgang entweder imposant oder nur angedeutet im Détail zu entdecken sind. Achten Sie einmal auf die schmucken Häuser und den Häuserschmuck: Wie ist das entstanden? Warum sieht das so aus, wie es aussieht? Wer hat dort gelebt und gewirkt?

Im aktuellen Band 14 der Buchreihe „autmundisstat - Beiträge zur Geschichte“ erzählen wir u.a. die Geschichte der Bismarckstraße, heute Carlo-Mierendorff-Straße, erarbeitet und zusammengestellt von Gisela Menge. Sie schildert auf 50 reich bebilderten Seiten, warum es Ende des 18. Jahrhunderts erste Ansätze zur Öffnung der Vorstadt über die Befestigungsanlagen hinaus gab, was geschah, nachdem der Wall geschleift und die Gräben verfüllt waren. In dieser Zeit gab es erste Interessenten für eine Ansiedlung außerhalb der Mauern - doch die Besitzverhältnisse waren schwierig, auch hatten die Pächter natürlich kein Interesse an der Besiedlung des guten Ackerlandes.

Es war Zimmermann Benedikt Eldracher, der im Jahr 1812 fest entschlossen war, vor dem Dieburger Tor sein Wohnhaus zu errichten. Nach viel Hin und Her zwischen Stadt und der großherzoglichen Regierung durfte er 1817 das erste Gebäude am nördlichen Eingang zur späteren Bismarckstraße errichten, das spätere Gasthaus Eidmann. Weitere einzelne Gebäude folgten, im Jahr 1879 entstand das Amtsgerichtsgebäude auf der gegenüberliegenden Seite.

Insbesondere danach, in der Zeit von 1882 bis 1912 siedelten sich außer drei landwirtschaftlichen Anwesen überwiegend Gewerbetreibende an: Kaufleute und Händler, Handwerker und Wirte mit Werkstätten, Ladengeschäften und Cafés. Sie verbanden in ihren oft stattlichen und wohlhabend anmutenden Häusern Wohnraum und Arbeitsstätte … günstig gelegen zwischen der alten Stadt und der notwendigen Mobilität, die der Bahnhof bot.

Im Februar 1892 erwarb die Stadt die für die neue Straße benötigten Grundstücke, meist Gärten mit Obstbaumbestand, und im bereits im April genehmigte das Großherzogliche Kreisamt die projektierte Bismarckstraße. Dass sie bis 1939 nicht befestigt war, tat ihrer Bedeutung keinen Abbruch, sorgte aber über Jahrzehnte bei Anliegern und Nutzern für erheblichen Ärger und Protest. Im Jahr 1939, also 47 Jahre nach Anlage der Straße, wurde sie gepflastert.

In der Nachkriegszeit wurden alle Plätze und Straßen, deren Bezeichnung mit dem Nazi-Regime und militärischer Gesinnung belastet waren, umbenannt. So wurde aus der Bismarckstraße die Carlo-Mierendorff-Straße, in Würdigung des bekannten Widerstandskämpfers gegen das NS-Regime.

Band 14 erzählt auf 170 Seiten sechs verschiedene Geschichten. Er ist zum Preis von 16,50 € erhältlich, wie alle zuvor erschienenen Bücher zur Stadtgeschichte in der Umstädter Bücherkiste, im UmStadtBüro und HIER im Online-Shop.

Wir erzählen Geschichte(n)

Groß-Umstadt rühmt sich seines historischen Stadtbildes, seiner sehenswerten Gebäude und der Kulturgeschichte, die heute noch beim Stadtrundgang entweder imposant oder nur angedeutet im Détail zu entdecken sind. Achten Sie mal einfach auf die schmucken Häuser und den Häuserschmuck: Wie ist das entstanden? Warum sieht das so aus, wie es aussieht? Wer hat dort gelebt und gewirkt?

Der Umstädter Museumsverein arbeitet seit vielen Jahren mit dem historischen Stadtarchiv zusammen, und zahlreiche Mitglieder haben sich sehr intensiv mit der Umstädter Geschichte befasst und viele Schätze gehoben. Die sind nachzulesen in der Buchreihe „autmundisstat - Beiträge zur Geschichte“ (autmundisstat war mal der Name für Umstadt).

In der jüngsten Ausgabe erzählen wir, wie ein Zugereister, ein „Flouker“, seine Umstädter Wurzeln finde, was es mit der „Straßenspinne“ im Stadtwald auf sich hat, wie die Stadtbefestigung im 30-jährigen Krieg aussah, wie sich die Bismarckstraße zur Carlo-Mierendoff-Straße entwickelt hat, wo man „Verwehte Spuren“ des jüdischen Umstadts findet und welche Geschichte das Max-Planck-Gymnasium hat.

Folgen wir zum Beispiel Georg Brenner in den Umstädter Stadtwald: „Beinahe jeder Umstädter kennt die Stelle zwischen Rödelshäuschen und Parkplatz Zinshecke, wo 5 Wege in einem Straßenkreuz zusammenkommen - ein im Wald ungewöhnliches Bild. Die Kreuzung liegt am Klotzenberg, dort wo früher der Dorndieler Pflanzgarten war und ihm gegenüber die „Jägerbuche“ stand.

Jägerbuche mit dem OWK Groß-Umstadt um 1923

Hier begegnete und begegnet man ungezählten Wanderern, Ausflüglern, Nordic-Walkern, Radfahrern, Wallfahrern, gelegentlich auch Pferdekutschen und vielen anderen mehr, die diesen Waldbereich beleben und erleben. Das ist schon zur Römerzeit und auch in der Vorzeit so gewesen, denn seit über 2000 Jahren treffen sich an dieser Stelle alte Handels- und sogenannte ´Hohe Straßen´.

Vielleicht wären wir vor 650 Jahren, am Sonntag, 26. September 1367, an dem Wegkreuz der Altstraßen einer Gruppe von Mönchen begegnet. Denn an diesem Tag kamen sie vom Main und hatten in Mömlingen genächtigt. Zusammen mit ihrem Abt Altman vom Kloster Niederalteich passierten sie Umstadt und zogen weiter auf römischen „Hohen Straßen“ nach Ginsheim/Mainz. Von hier aus fuhren sie mit dem Schiff flussabwärts bis Köln. Und wieder waren sie auf ihre Füße angewiesen, bis sie Cambrai im Hennegau, heute Nordfrankreich, erreichten. Vier Wochen später kamen sie auf ihrer Rückreise wieder in unsere Stadt, verbrachten die Nacht wohl im Pfarrhof gegenüber der Stadtkirche. Das Wegstück nach Mömlingen und bis zum Main kannten sie schon …“

Dieser Band mit 170 Seiten - und alle zuvor erschienenen Bücher mit Umstädter Geschichte(n) - ist zum Preis von 16,50 € in der Umstädter Bücherkiste, im UmStadtBüro und HIER im Online-Shop erhältlich.

Reminiszenzen an Umstädter Persönlichkeiten

Eine sehenswerte Ausstellung über Umstädter Persönlichkeiten ist im Kuhstall des Gruberhofes zu sehen. Im Mittelpunkt stehen dabei Künstler und Erfinder, die Bürgermeister von Johann Sebastian Heyl bis Ludwig Wedel, Unternehmer sowie viele andere bedeutende Personen. Nach einigen von ihnen sind Straßen in Groß-Umstadt benannt worden: Otto Sturmfels zum Beispiel, der zu den bekanntesten Strafverteidigern der Weimarer Zeit gehörte. Als erklärter Gegner des Nationalsozialismus übte er oft freimütig Kritik an dem Gebaren der neuen Regierung. Nach dem gescheiterten Putsch gegen Hitler am 20. Juli 1944 wurde auch Otto Sturmfels verhaftet und kam zusammen mit dem früheren Darmstädter Bürgermeister Delp und dem Semder Sozialdemokraten Heinrich Reinhard in das KZ Dachau, wo er ums Leben kam.

Mit dem Thema „Reminiszenzen an Umstädter“ ist im Kuhstall des Gruberhofs eine Dokumentation entstanden, die in dieser Form bisher noch nicht zu sehen war. Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein hat dafür alte Fotografien wieder aufbereitet und viele Informationen strukturiert und gut lesbar an die Wände gebracht. Wer beispielsweise die Hofseite des Kuhstalls studiert, findet dort unter anderem Werke von Hartmut Pfeil, der zwischen 1944 und 1949 seine Sicht auf Groß-Umstadt festhielt, Umstädter Ansichten und Federzeichnungen von Lutz Krauß oder Holzreliefs und Schnitzkunst von Ludwig Gansler und Erhard Kulb sowie Bilder von den Hobbymalern Hans Zanus und Georg Brenner.

Ergänzt wird diese Galerie um Umstädter Persönlichkeiten wie Hanns Trippel, den Erfinder des Amphibienfahrzeuges, Dr. August Otto Föppl, hochverdienten Professor für Technik, Mechanik und grafische Statik oder auch Rosa Heinz und Karl Zibulski. Weiter gibt es Informationen über Orgelbauer Heinrich Bechstein, von dem die Orgel in der Habitzheimer Kirche stammt und die Brauereibesitzer Ganß und Eidmann sowie den Busunternehmer Fritz Heckmann mit seiner in Umstadt fast legendären Straußwirtschaft „Am Gänseweiher“. Dass Otto Frank, geboren 1865 in Groß-Umstadt, Arzt und einer der bedeutendsten Herz-Kreislauf-Physiologen war, wissen vielleicht nicht viele, ebenso wenig, dass Professor Dr. Christoph Vogel, Chemiker und Naturwissenschaftler, sich besondere Verdienste mit der Beteiligung an der geologischen Landesaufnahme erworben hat. Weit geläufiger sind den Umstädtern da schon Namen wie der des Architekten Hermann Bickelhaupt oder Wilhelm Fabricius, Bibliothekar und Historiker. Auf eine ausgedehnte Entdeckungsreise kann sich also begeben, wer die Ausstellung besucht. Diese wird auch weiterhin im Gruberhof zu sehen sein.

Beinahe jeder Umstädter kennt wohl die Federzeichnungen des Lehrers Lutz Krauß, mit denen er viele Winkel des alten Umstadt festgehalten hat. Die Stadt benannte nach ihm eine Straße.

Alte Rezepte gesucht

Sie kochen und backen gerne und probieren selbst mal Omas oder gar Uromas Rezepte aus? Der Umstädter Museums- und Geschichtsverein e.V. sucht nicht nur für mittelalterliche Veranstaltungen sondern auch für seinen Fundus Rezepte von „anno dunnemals …“.

Sollten Sie richtig schöne und verlockende, durchaus auch schlichte Rezepte haben, lassen Sie sie uns zukommen, wir kopieren Sie gerne, damit Ihnen die Originale nicht verloren gehen. Es genügt ein Couvert persönlich in den Briefkasten am Gruberhof oder per Post:
Umstädter Museums- und Geschichtsverein e. V.
Raibacher Tal 22
64823 Groß-Umstadt
Bitte denken Sie an Ihren Absender und die Telefonnummer, damit wir Sie anrufen bzw. die Rezepte zurückgeben können. Wir freuen uns schon jetzt auf eine Sammlung für Genießer …